Interview mit Messi (Diario Olé)

In einem Interview mit dem argentinischen Sportblatt Olé vor dem Spiel gegen Deutschland geht Lionel Messi der Polemik mit seinem großen Rivalen, Cristiano Ronaldo, aus dem Weg. “Es gibt keinen Zoff. Ich respektiere ihn, habe aber keinerlei Beziehung zu ihm”. Außerdem äußert sich der 25-jährige zum Goldenen Ball. Wir haben das Interview mit Messi für euch ins deutsche übersetzt. Geführt hat es Hernán Claus.

Vom Mittelfeld nach vorne scheint die argentinische Nationalmannschaft eine Mannschaft zu sein und nach hinten eine andere. Wie siehst du das?

Es sind genug Spieler vorhanden, um ein sehr starkes Nationalteam zu bilden, sowohl offensiv als auch defensiv. Aber es kostet Zeit. Es geht darum die Spieler zu finden, die der Coach will und darum ihnen Kontinuität und Vertrauen zu geben. Die einzige Möglichkeit, ein einheitliches Team zu formen ist es, meiner Meinung nach, viele Spiele zusammen zu bestreiten und immer die selben Spieler um sich zu haben um sich kennenzulernen. Es ist Arbeit, nichts weiter.

War das Spiel gegen Brasilien in den USA dein vielleicht bestes mit der A-Mannschaft?

Ich glaube ich habe einige gute Spiele mit der Nationalmannschaft bestritten, doch das hat sich am meisten abgehoben, aufgrund der drei Tore und nicht zuletzt, weil der Gegner Brasilien hieß.

Gabriel Batistuta, der Top-Torschütze Argentiniens, hat bereits Angst, dass du ihn einholst: er hat 56 Tore und du liegst bei 27.

Noch liegt er in weiter Ferne. Die Anzahl der Tore die er hat ist gewaltig, wirklich beeindruckend. Es wird sehr schwer sein. Nichtsdestotrotz werde ich versuchen, weiterhin Tore zu schießen, doch nicht um “Bati” zu erreichen, sondern um die Nationalmannschaft dabei zu unterstützen, großes zu erreichen. Wenn ich mich ihm dadurch nähren kann, umso besser, haha…

VIDEO: Messi gegen Deutschland

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Wenn nicht du, wer sollte zum Weltfußballer des Jahres ernannt werden?

Es würde mich freuen, wenn es einer meiner Teamkollegen wäre, sei es Xavi oder Iniesta, die seit langem alles richtig machen und wichtige Titel mit der Nationalmannschaft gewonnen haben. Und dann ist da auch noch Cristiano Ronaldo, der ein herausragender Spieler ist und Casillas, von dem auch viel geredet wird. Aber, aufgrund der Freundschaft, würde ich es persönlich bevorzugen, dass Xavi oder Andrés Iniesta Weltfußballer werden.

Dein Duell mit Cristiano Ronaldo findet nur in den Medien statt oder ist da was wahres dran? Was hast du für eine Beziehung zu ihm?

Keine. Ich respektiere ihn, aber ich habe keinerlei Beziehung zu ihm, wie zu vielen anderen Spielern auch nicht. Wir sehen uns auf dem Spielfeld. Ich habe Umgang mit meinen Klub-Kollegen, mit denen aus dem Nationalteam, mit argentinischen Spielern, die ich im Laufe meiner Karriere kennengelernt habe… Aber, Vorsicht, mit Cristiano gibt es keinen Zoff oder dergleichen. Die (Print)-Medien wollen, dass es ein Duell zwischen uns gibt, aber ich habe nie mit Ronaldo konkurriert und auch kämpfe ich nicht gegen ihn. Ich versuche meine Arbeit zu machen und dass mir die Sachen gelingen, und dass ich Titel mit der Nationalmannschaft und dem FC Barcelona gewinnen kann.

Was fühlst du, wenn sie ihm, wie bei der letzten Euro, “Messi, Messi” zurufen?

Nichts. Ich fühle mich glücklich aufgrund des Umgangs der Leute mit mir, egal in welchem Stadion ich mich befinde, aber ich bin auch nicht derjenige, der das Sagen hat und kann auch nichts dagegen machen.

Sagen wir, du bist nicht der Anführer der Fans…

Nein, natürlich nicht. Ich habe damit nichts zu tun und möchte auch nicht darüber urteilen.  Ich habe das selber nie erlebt und weiß daher nicht, was man dabei fühlt.

Wo wir gerade bei Gefühlen sind, hier eine Frage zu Newell's: Maxi Rodríguez und Heinze sind zum Klub zurückgekehrt, jetzt fehlst nur noch du…

Haha, Das mit Maxi und Heinze ist gut, es sind wichtige Spieler. Ich mag Tata Martino, er ist ein großartiger Trainer und man hat in der Clausura gesehen, was er für die Mannschaft getan hat, wie es endete und wie er es erreicht hat. Er fand das Team, ließ es gut spielen und verdiente sich den Respekt Aller.

Du wirst sicher ziemlich oft nach deinem Trikot gefragt, fragst du hin und wieder auch nach einem?

Ja, ich behalte die Trikots von Freunden und Kollegen. Meistens tausche ich mit argentinischen Spielern.

Du hast Freunde erwähnt. Wen du sicher vermissen wirst, ist Gabriel Milito, der ja seinen Rücktritt bekannt gegeben hat.

Es ist schade, weil ich weiß, wie sehr er den Fußball mag. Aber es war eine persönliche Entscheidung und außerdem konnte er in dem selben Verein seine Schuhe an den Nagel hängen, in dem er seine Karriere begonnen hat. Wenn er glaubt, dass es das beste für ihn ist, dann ist es das für mich auch.

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