Zwar sind die Zahlen nicht offiziell, doch mehreren Medienberichten zufolge hat der FC Barcelona für die Verpflichtung von Neymar insgesamt ca. 57 Millionen Euro ausgegeben und das obwohl der Vertrag des Spielers beim FC Santos in einem Jahr ausgelaufen wäre und interessierte Klubs bereits in sechs Monaten mit ihm hätten verhandeln können. Doch die Angebote anderer Interessenten wie Real Madrid oder Chelsea haben letztendlich den Preis in die Höhe getrieben.
Dennoch wird die Investition als wirtschaftlich sinnvoll betrachtet (und auch der Zeitpunkt). Nicht nur aufgrund seiner fußballerischen Klasse sondern mindestens im gleichen Maße aufgrund seines enormen Vermarktungspotentials. Neymar hat die Möglichkeit, eines Tages zum besten Spieler der Welt zu werden. Er ist dazu prädestiniert in ein paar Jahren zum legitimen Nachfolger von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi zu werden. Bei der WM 2014 wird er die brasilianische Nationalmannschaft anführen, mit der er im Juni 2013 den Confederations Cup gewann und bei dem er zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde.
Abseits vom Spielfeld erscheint Neymar kompletter als die beiden Weltstars Ronaldo und Messi und somit auch werbewirksamer. Sein besonderes Charisma hat ihn schon jede Menge Werbeverträge eingebracht, der letzte davon kurz vor Beginn des Confed Cups und zwar mit dem Bombon-Hersteller Mentos. Damit sind es mittlerweile zwölf Unternehmen, die Neymar als Testimonial für ihre Produkte einsetzen und zwar branchenübergreifend: Bombons, Unterwäsche, Erfrischungsgetränke, Autos, Banken…
Alle Werbedeals sowie die Vermarktung des Spielers werden von der im August 2010 gegründeten Firma NJR gemanagt. Sein Berater in all diesen Aspekten ist Eduardo Musa und der Erfolg gibt ihm Recht: Auf der Liste der Spieler mit den meisten Einnahmen belegt Neymar weltweit den fünften Platz – und das mit 21 Jahren. Vor ihm liegen Ikonen wie David Beckham, Leo Messi, Cristiano Ronaldo und Samuel Eto’o, die alle schon einige Jahre mehr im Fußball-Business tätig sind – und sich vor allem (bereits seit Jahren) in Europa befinden.
Neymar wird erst noch auf den alten Kontinent wechseln. Schon heute verdient er 20 Millionen Euro pro Saison. Diese teilen sich auf in 7 Millionen Spielergehalt, 1 Million Prämie und 12 Millionen Werbeeinnahmen. Im Vergleich zu Beckham und Messi, die es auf 36 bzw. 35 Millionen bringen, ist das zwar noch deutlich weniger, doch schon in naher Zukunft könnte dieser Abstand schwinden.
Aus Marketingsicht vereint Neymar alle Eigenschaften, die man sich von einem medienwirksamen Ikon wünscht. Als Spieler ist er begnadet und verzaubert Fußballfans und Experten, er hat ein attraktives Äußeres und hat einerseits das Image eines rebellischen Jungen auf der anderen Seite ist er solidarisch. Diese Vielfältigkeit ermöglicht es ihm, allerhand Produkte erfolgreich zu bewerben. Messi und Ronaldo dagegen erscheinen in dieser Hinsicht nicht ganz so komplett.
Durch seinen Wechsel nach Europa zum FC Barcelona wird Neymar eine enorme Einschlagskraft im europäischen Markt vorausgesagt. Er wird mit den Katalanen in einer der attraktivsten Ligen der Welt um die Meisterschaft spielen, an der Seite des derzeit besten Spielers der Welt, Leo Messi. Er wird um große Titel wie die Champions League kämpfen und im kommenden Jahr bei der WM gegen Messi um die Weltmeisterschaft spielen. Beim FC Santos war er auf eine zweitklassige Liga begrenzt.
Im Vergleich zu Real Madrid, wo er 50% der Werbeeinnahmen an den Klub hätte abtreten müssen, kann Neymar beim FC Barcelona 100% der Einnahmen einstreichen. Dass die Katalanen dennoch Profit schlagen, steht außer Frage, verdienen sie schließlich u. a. an jedem neu vermittelten Deal mit. Dass Messi und Neymar im selben Team spielen, wird sich außerdem positiv auf Werbe- und Sponsoringverträge sowie auf den Absatz von Fanartikeln und FC Barcelona Trikots auswirken.
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